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niklas in south africa

Erste Eindrücke aus Südafrika!

So, endlich hab ich nach knapp vier Wochen auch mal die Zeit gefunden, meinen ersten richtigen Blogbeitrag aus Südafrika zu schreiben. Warum erst jetzt, nach vier Wochen? Dafür gibt es zwei relativ simple Gründe.

Der Erste ist der, das ganz einfach die Zeit gefehlt hat. In den ersten Wochen ist bereits Einiges passiert, ich war viel unterwegs, habe eine Menge neuer Leute kennengelernt und es gab viele neue Eindrücke, die ich erstmal auf mich wirken lassen musste.

Der zweite Grund ist der schlechte Internetzugang. In meinem neuem Zuhause habe ich kein WLAN und auch an meinem Arbeitsplatz ist der einzige Ort, an dem ich per WLAN ins Internet komme, das Office, wo ich mich allerdings ziemlich selten befinde. Daher bin ich gezwungen, auf meine Internetflat vom Handy zurückzugreifen, wenn ich im Internet surfen will. Das wird mit der Zeit jedoch relativ kostspielig, weil ich schnell gemerkt habe, das der Umfang meiner Internetflat aus Deutschland nicht ausreicht, wenn ich hier kaum WLAN zur Verfügung habe.

Was ist bis jetzt so alles passiert? Mein Abenteuer Südafrika ist am Donnerstag, den 10.09.2015, mit einer sehr hektischen Anreise gestartet. Es ging um ca. 13:00 Richtung Düsseldorf Airport los, weil mein Flug nach London um 16:40 starten sollte. An sich früh genug, um rechtzeitig zwei Stunden vor Abflug da zu sein, allerdings nicht, wenn man in einen Stau gerät. Und in meinem Fall war es wirklich kein stockender Verkehr, sondern richtiger Stau. Es ging gar nichts mehr. Leider haben wir die Entscheidung, umzukehren und eine andere Route zu wählen, zu spät getroffen. Nicht zu spät, dass ich noch so gerade meinen Flug bekommen konnte, aber es blieb kaum Zeit sich in Ruhe von meiner Familie zu verabschieden.

Ich kam um kurz vor vier am Düsseldorfer Flughafen an und bin dann direkt zur Gepäckaufgabe gerannt und habe dort meine Mitfreiwillige Lara getroffen, die zwar erst ca. zwei Stunden nach mir geflogen ist, aber schon vor mir am Flughafen war. Von dort aus ging’s dann direkt weiter zum Sicherheitscheck, wo ich mich noch kurz von meiner Familie verabschieden konnte. Am richtigen Gate angekommen, habe ich dann eine weitere Mitfreiwillige, Judith, getroffen, mit der ich zusammen zuerst nach London und nach einem kurzen Aufenthalt dort weiter nach Johannesburg geflogen bin.

In Johannesburg haben Judith und ich noch ca. 1,5 Stunden auf unsere sechs Mitfreiwilligen, die gemeinsam mit uns das kommende Jahr in Gauteng verbringen werden, gewartet. Nach kurzer Zeit haben wir unsere Mentoren, Mel und Tobi, kennengelernt, die unsere Orientierungstage in Johannesburg informativ aber auch äußerst angenehm gestaltet haben.

Nachdem wir am ersten Abend bei einem südafrikanischen Braai, vergleichbar mit einem Barbecue, gemütlich zusammensaßen, haben wir am zweiten Tag das Apartheidmuseum besucht. Für uns alle war die Ausstellung sehr beeindruckend und für mich steht fest, dass das nicht mein letzter Besuch in diesem Museum war. Am letzten Tag ging es dann für uns alle in unsere neuen Unterkünfte, d.h. für Linda und mich in unsere Gastfamilien und für alle anderen in ihre WGs.

Um ehrlich zu sein, war ich vor dem ersten Treffen mit meiner Gastfamilie relativ nervös, weil ich nicht wusste, wie die Menschen so drauf sind, mit denen ich das kommende Jahr unter einem Dach Leben werde. Es hat sich herausgestellt, das alle Bedenken, die ich vorher hatte, völlig unbegründet waren. Zuhause lebe ich nur mit meiner Gastmutter, Mama Josi, die mich mit offenen Armen empfangen hat und mit der ich mich sehr gut verstehe. Schon an meinen ersten Wochenende nach den Orientierungstagen, wurde ich von Mama Josis Tochter Mashadi und ihrem Ehemann Debogo in ihr Haus nach Johannesburg eingeladen, um sie und ihre beiden Kinder Masedi und Bopelo kennenzulernen. Dieser Ausflug nach Johannesburg hat sich mehr als nur gelohnt. MitMashadi und Debogo hab ich mich von Anfang an super verstanden und auch mit Masedi und Bopelo hatte ich eine Menge Spaß.

Ok, wieder zurück zum richtigen zeitlichen Ablauf. Nachdem ich am Sonntag meine Gastmutter kennengelernt habe, war am Montag der erste Arbeitstag für Linda und mich. Wir wurden äußerst freundlich von dem Kollegium der Makgatho Primary School aufgenommen und direkt von unserer Projektmanagerin Jane, der Schulleiterin, auf einen Tee eingeladen. Anschließend haben wir eine Führung durch alle Klassen der Schule bekommen und uns wurde unser hauptsächlicher Arbeitsplatz gezeigt.

Den größten Teil unserer Zeit im Projekt arbeiten Linda und ich in der schuleigenen Bibliothek, wo wir für das Reading Project verantwortlich sind. In diesem Projekt versuchen wir den Schülern das Verständnis für englischsprachige Texte näher zu bringen. Ab Grade 5 wird der Unterricht auf Englisch abgehalten und spätestens ab da wird das Verständnis englischer Aufgabenstellungen vorausgesetzt. Hat ein Kind also Probleme mit der englischen Sprache, ist es auch wahrscheinlich, dass es Probleme in Fächern wie Mathe oder „Life Skills“ bekommt, weil es durch die englischsprachigen Aufgabenstellung nicht versteht, was von ihm verlangt wird.

Der andere große Part unserer Arbeit sind die Workshops. In der Wahl und der Durchführung der Workshops haben Linda und ich eine ziemlich große Gestaltungsfreiheit. Allerdings haben wir es in den ersten drei Wochen noch nicht geschafft, neben den Soul Buddyz einen weiteren Workshop weiterzuführen bzw. zu eröffnen. Das lag daran, dass wir ziemlich viel Zeit benötigt haben, erstmal zu verstehen, was die Soul Buddyz überhaupt sind und wie das Ganze funktioniert, da wir uns die ganzen Informationen erstmal zusammensuchen mussten. Inzwischen denken wir beide aber, dass wir den Großteil verstanden haben und hoffen, jetzt nach den Ferien so richtig mit der Arbeit mit unseren Soul Buddyz loslegen zu können.

Ich könnte jetzt noch detailreich über einzelne Tage berichten, aber das Wichtigste ist inzwischen gesagt und der Bericht würde sonst auch zu lang werden. Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mich inzwischen schon ganz gut eingelebt habe und ich mich in Atteridgeville echt wohl fühle.

Viele Grüße aus Südafrika, Niklas

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Wie ich bereits unter dem Punkt „weltwärts“ erwähnt habe, werden 75% der Kosten durch das staatliche Förderprogramm weltwärts finanziert und die übrigen 25% muss die Entsendeorganisation, in meinem Fall SAGE Net, übernehmen. Da SAGE Net eine relativ kleine Entsendeorganisation ist und nicht gerade auf finanzielle Mittel im Übermaß zurückgreifen kann, ist sie darauf angewiesen, dass wir Freiwilligen einen Förderkreis aufbauen, um auch in Zukunft Freiwilligendienste anbieten zu können.

Wenn du also mich und vor allem mein Projekt unterstützen möchtest, würde ich mich über eine Spende freuen. Dabei ist es natürlich egal mit welchem Betrag ihr mich unterstützt. Viel mehr zeigt mir die Geste, dass ihr das Projekt und mich unterstützen wollt.

 

Am einfachsten geht das über diesen Link hier: https://www.betterplace.org/de/projects/29531-unterstutze-die-makgatho-primary-school-in-pretoria

Betterplace ist eine Plattform auf der gemeinnützige Projekte, wie dieses hier die Möglichkeit haben sich im Internet zu präsentieren und Spenden zu sammeln. Das gespendete Geld wird zu 100% an mein Projekt weitergeleitet. Betterplace verschickt auch Spendenbescheinigungen, mit denen ihr eure Spenden von der Steuer absetzen könnt.

 

Wer lieber über eine Bankverbindung überweist kann das hier tun:

SAGE Net

Sparkasse KölnBonn

IBAN: DE90 3705 0198 0007 5254 13

BIC: COLSDE33

Verwendungszweck: Förderkreis Niklas Krefft

 

Schon mal vielen Dank im Voraus!

SAGE Net & weltwärts

Blog SAGE Net Logo

 

SAGE Net (South African German Network) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für den internationalen Austausch zwischen Südafrika und Deutschland einsetzt, und mich in meinem Projekt vor, während und nach meiner Zeit in Südafrika betreut.

SAGE Net wurde 2004 als Verein gegründet, besteht allerdings bereits seit 1997 als partnerschaftliches Netzwerk, welches in beiden Ländern aktiv ist und stellt einen Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen und Menschen dar.

Um den internationalen Austausch zu fördern werden unter anderem Freiwillige über das weltwärts-Programm nach Südafrika geschickt, die sich in den lokalen Partnerprojekten engagieren. Seit 2013 ist es auch für südafrikanische Freiwillige möglich nach Deutschland zu kommen, um in den Projekten hierzulande tatkräftige Unterstützung zu leisten.

 

 

„weltwärts“

 

Das Programm „weltwärts“ wurde 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen und ist ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst. Durch die Förderung wird es jedes Jahr ca. 3500 jungen Menschen im Alter von 18 bis 28 Jahren ermöglicht, einen Freiwilligendienst in einem Entwicklungs- oder Schwellenland zu leisten. Die Freiwilligen sind dort oft in Projekten mit einem Schwerpunkt in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Kultur oder Menschenrechte tätig.

Das BMZ übernimmt 75% der anfallenden Kosten des Freiwilligendienstes, die anderen 25% müssen die Trägerorganisationen mit ihren eigenen finanziellen Mitteln aufbringen, die deshalb darauf angewiesen sind, dass die Freiwilligen einen Förderkreis aufbauen.

Mein Projekt

Mein Projekt

 

Während meiner Zeit in Südafrika werde ich gemeinsam mit meiner Projektpartnerin in der Makgatho Primary School in Atteridgeville, Pretoria arbeiten. Das ist eine Grundschule für Kinder im Alter von 5-13 Jahren, die überwiegend aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammen und von der Schule eine kostenlose Schuluniform bereitgestellt sowie regelmäßige Mahlzeiten geboten bekommen.

Meine Hauptaufgabe wird es sein, mich um die schuleigene Bibliothek zu kümmern und das Leseprojekt zu unterstützen. Das Leseprojekt hilft vor allem Schülern, die große Probleme mit der englischen Sprache haben.

Englisch wird in vielen Familien der Schüler nicht als erste Sprache gesprochen, was dazu führt, dass diese Kinder Probleme beim Verständnis englischsprachiger Texte haben. Dieses Verständnis für englischsprachige Texte ist allerdings in der weiteren akademischen Laufbahn der Schüler essentiell, da es ab der fünften Klasse vorausgesetzt wird und auch auf den Universitäten alle Vorlesungen und Texte auf Englisch sind.

So passiert es leider, dass manche Schüler auch in anderen Fächern als Englisch Schwierigkeiten bekommen, nicht weil sie z.B. schlecht in Mathe sind, sondern einfach nicht verstehen was die englischsprachige Aufgabenstellung von ihnen verlangt. Aufgrund dessen wurde das Leseprojekt ins Leben gerufen, indem die Kinder die Möglichkeit haben unter Betreuung mit englischen Texten zu arbeiten.

Neben meiner Tätigkeit im Leseprojekt werde ich auch im Medienzentrum der Schule aktiv sein um bei der Vermittlung von grundlegenden IT-Kenntnissen zu helfen, den Lehrern beim Unterricht unter die Arme greifen, einige administrative Aufgaben erledigen und das Nachmittagsprogramm mitgestalten. Da ich bereits gehört habe, dass die Schule auch eine Fußballmannschaft hat und ich drei Jahre lang Jugendtrainer beim 1. Fc Gievenbeck war, habe ich die Hoffnung bei der Gestaltung des Trainings mitwirken zu können.

Über mich

 

 

Für alle die mich noch nicht kennen:

 

Ich heiße Niklas, bin 18 Jahre alt, komme aus Münster und habe im Frühjahr dieses Jahres mein Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gemacht. Ab September geht’s für mich über weltwärts und SAGE Net für ein Jahr nach Südafrika.

Schon früh war es mein Wunsch, nach meiner Schulzeit ein Jahr im Ausland zu verbringen. Allerdings kam Work&Travel nie groß in Frage. Wenn ich schon ein Jahr lang ins Ausland gehe, dann auch um das Land, welches ich besuche, mit seinen Menschen und seiner Kultur richtig kennen zu lernen. Ich denke, dass würde beim Work&Travel schwierig werden, weil man durch das viele Reisen nicht die Chance bekommt richtig in die Kultur einzutauchen.

Da ich mich in meinem Auslandsjahr sozial engagieren und Menschen helfen möchte und bei mir schon  ein lange ein großes Interesse für das Land Südafrika besteht, habe ich mich für ein FSJ bei SAGE Net beworben und wurde zu meinem Glück angenommen. In Südafrika werde ich in Pretoria bei einer Gastfamilie in der Nähe von meinem Arbeitsplatz wohnen. Gemeinsam mit meiner Projektpartnerin Linda werde ich an der Makgatho Primary School in Atteridgeville, einem Township in Pretoria, arbeiten.

Ich kann es kaum noch erwarten endlich loszufahren und freue mich jetzt schon riesig auf mein Jahr in Südafrika, auf die ganzen neuen Menschen, die ich dort kennen lernen werde, auf die verschiedenen Kulturen die mich in der Rainbow Nation erwarten, auf meinen Arbeitsplatz an dem ich hoffentlich echt was bewirken kann und auf die vielen Erfahrungen die ich dort auf jeden Fall sammeln werde.

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